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4.1 Soldaten in Gefangenschaft: Wichtige Ressource für die Kriegswirtschaft

Auf dem Bild sehen Sie polnische Kriegsgefangene vor einer Lagerkantine. Schon Ende 1939 befinden sich bereits 15.000 polnische Soldaten im Mannschafts-Stammlager Nürnberg-Langwasser. Die meisten einfachen Soldaten verlassen das Lager nach kurzer Zeit und werden auf Arbeitsstätten verteilt. Bei ihrer Ankunft durchlaufen die Gefangenen eine entwürdigende Aufnahmeprozedur.

Der belgische Kriegsgefangene Pierre Fourage beschreibt seine Eindrücke zur Registrierung im Sommer 1940: "Aufnahme unserer Personalien und Anmeldung. Zu diesem Zweck bekommen wir ein Umhängeschild um den Hals. Wir verlieren unsere Identität und sind jetzt nichts mehr weiter als eine Nummer. Von nun an bin ich der Gefangene 48007."

Die Erfahrungen zu Gefangenschaft, Arbeitseinsatz und Lebensbedingungen der einfachen Soldaten sind unterschiedlich. André Vergnes aus Frankreich hält seine fast fünfjährige Gefangenschaft und seine Zeit im Arbeitseinsatz in Bildern fest. Der Italiener Angelo Cottinelli stirbt nach kurzer Zeit, da er krank zur Arbeit gezwungen wird und die von Eugene Murphy überlieferten Fotografien geben die chaotischen und menschenunwürdigen Zustände kurz vor der Befreiung des Lagers wieder.