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3.3 Granit aus Konzentrationslagern: Ausbeutung bis zum Tod

Für seine Bauprojekte benötigt Albert Speer große Mengen Naturstein. Um Kosten zu senken, sucht Speer ab 1937 die Kooperation mit der SS, die für den Betrieb der Konzentrationslager verantwortlich ist. Durch Neugründungen von Lagern bei Steinbrüchen soll Granit für die Parteitagsbauten und andere Projekte geliefert werden.

Das Foto zeigt den Steinbruch im 100 km Luftlinie von Nürnberg entfernten Flossenbürg. Auch in anderen KZ-Steinbrüchen führen schwerste körperliche Arbeit, mangelnde Sicherheitsvorkehrungen, Hunger, Kälte und die Gewalt der SS zum Tod tausender Häftlinge.

Einer von ihnen ist der Überlebende Sergij Rybalka. 1942 wird er aus der Ukraine nach Deutschland zur Zwangsarbeit deportiert. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch weist ihn die Gestapo in das KZ Flossenbürg ein. Dort muss er im Granitsteinbruch arbeiten. Unter den Häftlingen ist bekannt, dass aus Flossenbürg auch nach Nürnberg Steine geliefert werden.

In einem Interview erinnert sich Sergij Rybalka: "Niemand von uns Gefangenen hat hier Jemandem leidgetan. Viele wurden von den herunterfallenden Steinen erschlagen oder verletzt."