Bis heute stellt sich die Frage: Wie umgehen mit der Zeppelintribüne als wohl bekanntesten Ort der NS- Propaganda? Was denken Sie? Eignen sich die Bauten auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände als unbekümmerte Kulisse für Instagram-Posts oder provokante Inszenierungen im Netz?

Dieser Ort, das Gelände, ist wichtig, für uns als demokratische Gesellschaft. Er fordert uns alle immer wieder neu heraus. Wir müssen Stellung beziehen, denn rechtsradikale Verbrechen und politische Bewegungen seit 1945 zeigen: Die Geschichte ist nicht zu Ende.

Dieser Ort ist aber auch wichtig für die Überlebenden der Verbrechen des Nationalsozialismus und ihre Nachkommen. Hier bringen Sie Genugtuung zum Ausdruck und fordern eine verstärkte Auseinandersetzung mit der Geschichte.

Leon Weintraub, Überlebender des Holocaust, sagt bei einem Besuch auf der Zeppelintribüne im Jahr 2012: "Als ich da oben auf dieser Zeppelintribüne stand, überkam mich ein Gefühl der Unwirklichkeit. Aber auch ein wenig Stolz und Genugtuung, dass ich an der Stelle stehe, an der Hitler stand und bei den Paraden die Huldigung der Anhänger entgegennahm."