Audiobeitrag starten

 

 

5. 1945-2020: Kein Gewöhnlicher Ort – Vom Umgang mit dem Gelände

Nürnberg im April 1945: Die US-Armee feiert mit einer Parade auf dem Zeppelinfeld ihren Sieg über das nationalsozialistische Nürnberg. Ab November ziehen die Alliierten im "Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess" führende Nationalsozialisten zur Rechenschaft.

Während die Altstadt in Trümmern liegt, hat das Reichsparteitagsgelände den Krieg nahezu unbeschädigt überdauert. In vielen anderen Städten der Bundesrepublik werden Gebäude aus der Zeit des Nationalsozialismus einfach weiter genutzt. In Nürnberg erschwert die Größe der Bauten eine schnelle Umwidmung. Über Jahrzehnte sucht die Stadtgesellschaft nach einem Umgang mit dem Gelände.

Mit dem Generationenwechsel der 1960er Jahre beginnt in Deutschland ein Umdenken in Bezug auf den Nationalsozialismus. Die "Nürnberger Gespräche" sind frühe Diskussionsrunden zur NS-Vergangenheit. Mitte der 1980er Jahre entstehen erste Informationsangebote am historischen Ort Reichsparteitagsgelände. Ab 2001 wird das neueröffnete Dokumentationszentrum zu einem touristischen Anziehungspunkt.

Die zunehmende Nutzung des Geländes schafft jedoch auch Probleme. Das Bild zeigt das Festival "Rock im Park", das jährlich auf dem Gelände stattfindet. Die meiste Zeit im Jahr ist der Volkspark Dutzendteich Naherholungsgebiet für die Nürnberger. Zu diversen Großveranstaltungen im Sommer kommen jedoch Zehntausende. Bei Sport-, Musik- und Freizeitveranstaltungen sind die historischen Bauten dann oft nur Kulisse.

In der Zukunft sollen Geschichte, Kultur, Freizeit und wirtschaftliche Interessen in ein sinnvolles Miteinander gebracht werden.