Heimgekehrt
Ein Nürnberger Harnisch für das Nürnberger Stadtmuseum
Spezialführung mit Diplom-Museologe Ludwig Sichelstiel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg
Nürnberg war von jeher ein Ort der Metallverarbeitung. Als reiche Kaufmannsstadt, die herausragende politische und strategische Bedeutung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation inne hatte, bestand in Nürnberg besonderer Bedarf an Wehr- und Waffentechnik. Schon früh spezialisierten sich die hiesigen Handwerker auf die Herstellung verschiedener Angriffs- und Schutzwaffen, die bald wegen ihrer Qualität geschätzt, auch als Handelsware begehrt waren. Zur Sicherung des eigenen Territoriums verfügte die Reichsstadt selbst über einen umfangreichen Bestand an Kriegsgerät, das im städtischen Zeughaus vorrätig gehalten wurde. Nicht erst mit dem Anschluss Nürnbergs an Bayern, 1806, wurde der Bestand des Zeughauses sukzessive aufgelöst. Von dem einst, wegen seiner reichen Ausstattung berühmten Arsenal ist kaum etwas im Bestand der Stadt verblieben. Bei unserem Juni-Schaustück handelt es sich um einen Fußharnisch aus der Zeit der Renaissance; der Harnisch ist mit dem Nürnberger Stadtwappen gemarkt und damit eindeutig als Produkt eines städtischen Handwerkers feststellbar.
Mit dem Erwerb des Harnischs, Ende des vergangenen Jahres, ist es den Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg gelungen, ein Exponat an seinen Ursprungsort zurückzuholen, das nun eine lange verspürte Lücke in der Dauerausstellung des Stadtmuseums schließt. Im Rahmen der Schaustückführung wird der "Heimkehrer" als Zeugnis für Nürnberger Handwerks- und Handelsgeschichte zum Sprechen gebracht werden!