23. Ehemalige SS-Kaserne

Die SS-Kaserne wurde von 1936 bis 1939 nach Plänen des Architekten Franz Ruff am westlichen Rand des Reichsparteitagsgeländes errichtet. Sie war einer der größten Kasernenbauten der Nationalsozialisten. Die Anlage war als Unterkunft für SS-Einheiten geplant. Der gesamte Komplex bestand aus dem Hauptgebäude mit einem "Ehrenportal" in der Mitte, zwei Seitenflügeln, die jeweils einen Innenhof umschlossen und verschiedenen Nebengebäuden.

Am 18. April 1945 besetzte die US-Armee die SS- Kaserne. Sie richtete dort bis Ende 1946 ein Lager ein, in dem mehrere tausend Menschen untergebracht waren. Nach seiner Auflösung nutzte sie die Gebäude bis 1992 unter dem Namen "Merrell Barracks" als Kaserne für Soldaten des 2. US-Panzeraufklärungsregiments (2nd Armored Cavalry Regiment).

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Im Zweiten Weltkrieg diente die SS-Kaserne als Ausbildungsstätte für Funker. Das Militärgebäude wurde auch zu einer Außenstelle der Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg umfunktioniert. Zirka 150 Häftlinge wurden in die SS-Kaserne deportiert und für verschiedene Arbeiten – auch bei Firmen und Behörden – eingesetzt.
 
 

Seit 1996 ist die umgebaute Kaserne Sitz des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.

Ehemalige SS-Kaserne
(Audio-Datei 2,28 MB)