12. Ehrenhalle
Die Stadt ließ in der Zeit der Weimarer Republik (1919–1933) eine Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg getöteten 9.855 Soldaten aus Nürnberg errichten. Der Entwurf stammte vom Architekten Fritz Mayer. An die Arkadenhalle schließt sich ein rechteckiger Hof an, der beidseitig von einer Sockelreihe mit Flammenschalen begrenzt ist. Der liberale Oberbürgermeister Hermann Luppe weihte die Ehrenhalle 1930 ein.
Nach 1945 gestaltete die Stadt Nürnberg das Gelände wieder zu einem Park um. Heute dient die Ehrenhalle der Stadt als Gedenkstätte für die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (1933–1945). Jährlich wird hier am Volkstrauertag bei einer offiziellen Feier der Opfer gedacht.
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Beim Reichsparteitag 1929 bezogen die Nationalsozialisten die noch unvollendete Ehrenhalle erstmals in die Inszenierung ihres Totenkults ein. Der "Führer" Adolf Hitler gedachte der toten Soldaten des Ersten Weltkriegs und der "Märtyrer der NS-Bewegung". Das Ritual diente dazu, die angetretenen "Parteisoldaten" zu verpflichten, ihr Leben für den "Führer" und den Nationalsozialismus zu opfern. 1933 ließ Hitler die Parkanlage Luitpoldhain zur Luitpoldarena für die Reichsparteitage umgestalten. Eine Ehrentribüne befand sich auf der gegenüberliegenden Seite.
Ehrenhalle
(Audio-Datei 1,60 MB)