Geschichte des Spielearchivs

Vom Deutschen Spielearchiv Marburg zum Deutschen Spielearchiv Nürnberg

Am 25. Juni 1985 eröffnete Dr. Bernward Thole – Germanist, Medienwissenschaftler und Spielekritiker – das Deutsche Spielearchiv in Marburg als wissenschaftliches Dokumentations- und Forschungszentrum. Auf der Grundlage seines Privatbestandes von ca. 5.000 Spielen begann die Sammlungs- und Archivierungsarbeit von Brett- und Tischspielen nach 1945. Die institutionelle Grundlage für die fortlaufende Sammlertätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit des Archivs bildeten zunächst der Trägerverein "Deutsches Spielearchiv e.V." und der Verein "Spiel des Jahres e.V.", den Dr. Bernward Thole 1978 mitbegründet und lange Zeit als Jury-Sprecher begleitet hatte. Für seine Idee und Arbeit erhielt Bernward Thole 1997 den Bundesverdienstorden und 2006 wurde das Archiv als innovative Einrichtung in die bundesweite Initiative "Deutschland – Land der Ideen" aufgenommen.

Bis 2007 fungierte das Archiv als Geschäftsstelle des Vereins "Spiel des Jahres". Nach dem Ende dieser Zusammenarbeit zeichnete sich ab, dass ein Archiv dieser Größenordnung in privater Trägerschaft auf Dauer nicht fortzuführen war. Die Stadt Nürnberg bezeugte frühzeitig Interesse und nach eingehenden Verhandlungen beauftragte der Kulturausschuss am 15. Mai 2009 die Museen der Stadt Nürnberg mit dem Ankauf und der Fortführung des Deutschen Spielearchivs Marburg. Dank der Unterstützung durch Sponsoren – wie der Spielwarenmesse eG, der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg sowie des Verein "Spiel des Jahres e.V." konnte der Ankauf und der Umzug des Archivs im April 2010 realisiert werden.