Idee und Ziele

Vom Spielearchiv zum zukünftigen "Haus des Spiel(en)s"

Es herrscht Aufbruchsstimmung hinter der markanten 1950er-Jahre-Fassade des Pellerhauses, das bis 2012 die Stadtbibliothek beheimatete!

Das seit 2013 im Pellerhaus untergebrachte Deutsche Spielearchiv Nürnberg ist mit über 30.000 Brett- und Kartenspielen deutschlandweit die größte öffentlich betreute Sammlung von Gesellschaftsspielen. Sie wächst jährlich durch die Aufnahme der wichtigsten Neuerscheinungen. Durch vielfältige Aktionen und aktive Vernetzung ist das Spielearchiv als "Gedächtnis und Kompetenzzentrum der analogen Spielebranche" auch überregional anerkannt.

Unterstützt durch den Spieleclub Alibaba hat sich das Pellerhaus mit seinen attraktiven Mitspielangeboten bereits zum Geheimtipp für Brettspiel-Fans jeglichen Alters entwickelt – und in Zukunft darf auch digital gespielt werden.

Was wäre passender für die traditionsreiche Spielzeugstadt Nürnberg mit ihrer internationalen Spielwarenmesse, dem einzigartigen Spielzeugmuseum und den vielen global agierenden Ungternehmen, Verbänden und Initiativen in Sachen Spielwaren, als hier am Egidienberg künftig ganz auf "Spiel" zu setzen?

Das zentral gelegene Pellerhaus hat großes Potential, ein innovativer kultureller Leuchtturm der analogen wie auch der digitalen Spielkultur zu werden.

Diese Vision schlägt sich auch in der Bewerbung um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025 nieder: Denn Spielen ist eine der ältesten Kulturtechniken des Menschen und funktioniert in allen Kulturen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Bildungsstand. Und längst hat die alle Lebensbereiche durchdringende Digitalisierung immer wieder neue Spielwelten und damit neue Kultur-, Bildungs- und Lernformen geschaffen.

Das Spiel entwickelt sich konstant weiter und ist wie kein anderes Medium in der Lage, in einer komplexen Informationsgesellschaft zukunftsgerichtet zu wirken, indem es klare Regeln vorgibt, Spielräume definiert und das "Durchspielen" aller Szenarien erlaubt.

All dies soll künftig in einem "Haus des Spiel(en)s" inmitten der Nürnberger Altstadt für Spieler und Nichtspieler, für Einheimische und Gäste der Stadt aktiv erlebbar und bespielbar, aber auch inhaltlich gefördert und weiterentwickelt werden.

Denn analoge und digitale Spiele sind für Millionen von Menschen wichtigste Form des Kulturerlebens. 34,3 Millionen Menschen in Deutschland spielen auf ihren Smartphones, Konsolen und Computern zumindest gelegentlich digitale Spiele. Dabei handelt es sich durchaus nicht nur um Kinder und Jugendliche: Gerade die Gruppe der über 50-jährigen wird immer größer und stellt inzwischen nahezu ein Drittel der "zockenden" Bevölkerung (Quelle: Jahresreport der deutschen Games-Branche 2018)

Ausgehend von den Angeboten des Deutschen Spielearchivs und den bereits bestehenden Kontakten und Partnern stellt das Archivteam ein offenes Programm zusammen, das sowohl die analoge und digitale Spielewelt widerspiegeln, als auch für möglichst viele Zielgruppen offen und niederschwellig zugänglich sein soll. In der Breite des Angebots sollen sich die verschiedenen Facetten des künftigen Kulturhauses wiederfinden. Bis 2025 soll so ein eine einzigartige zentrale Plattform, ein Labor und Kulturzentrum des analogen und digitalen Spiels entstehen.

Weitere Informationen zum Angebot des künftigen Kulturhauses